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Yoga & Ayurveda – Grundlagen & Tipps für Einsteiger

Yoga & Ayurveda - Grundlagen und Tipps für Einsteiger - Monkey Yoga

Yoga und Ayurveda sind zwei bedeutenden Schwester-Wissenschaften aus Indien, die unser Leben unfassbar bereichern können und zu einer ganzheitlichen Gesundheit beitragen. Was Yoga und Ayurveda verbindet, und wie du beides auch als Einsteiger ganz praktisch in dein Leben integrieren kannst, teile ich in diesem Beitrag.


Als zertifizierte Yogalehrerin (+500 Std. RYT), Ayurveda Ernährungsberaterin und Ayurveda Coach für Frauengesundheit ist es mein Herzenswunsch, Yoga und Ayurveda mehr in unsere westliche Welt zu tragen.


Inhaltsverzeichnis


Grundlagen: Was ist Ayurveda überhaupt?

Ayurveda ist eine traditionelle, empirische Wissenschaft, die ihren Ursprung in Indien hat und auf eine mehr als 5.000 Jahre alte Geschichte zurückblicken kann. Das Wort „Ayurveda“ stammt aus dem Sanskrit. Es setzt sich aus den Begriffen „Ayus“ (Leben) und „Veda“ (Wissen) zusammen, was übersetzt „Wissen vom Leben“ bedeutet.


Ayurveda ist ein umfassendes Heilsystem, das auf die Förderung von Gesundheit und Wohlbefinden abzielt, indem es den Körper, den Geist und die Seele in Einklang bringt. Es umfasst eine Vielzahl von Praktiken und Theorien, die auf die Prävention von Krankheiten abzielen, darunter

  • Ernährung

  • Kräuterkunde

  • Massage

  • Yoga

  • Meditation

  • Reinigungsrituale


Ayurveda dient also – anders als die westliche Medizin – in erster Linie dazu, den Menschen gesund zu halten und nicht erst bei Krankheiten angewandt zu werden.


Heute wird Ayurveda weltweit als komplementäres und alternatives Medizinsystem anerkannt. Es wird geschätzt für seine ganzheitliche Herangehensweise an unsere Gesundheit, die sich nicht nur auf die physische Gesundheit, sondern auch auf das geistige und emotionale Wohlbefinden konzentriert.


Yoga und Ayurveda sind zwei miteinander verbundene Systeme der indischen Philosophie und Heilkunde, die oft zusammen praktiziert werden. Hier sind einige zentrale Aspekte, wie Yoga und Ayurveda verbunden sind:


Gemeinsamkeiten von Yoga & Ayurveda

Gemeinsamer Ursprung

Yoga und Ayurveda haben beide ihren Ursprung in den alten vedischen Schriften Indiens. Sie teilen viele philosophische und spirituelle Grundlagen und sind Teil der vedischen Traditionen, die vor Tausenden von Jahren entstanden sind. Der Begriff Veda („Wissen“) bezeichnet jahrtausendealte Texte aus dem Hinduismus.


Ganzheitlicher Ansatz

Sowohl Yoga als auch Ayurveda verfolgen einen ganzheitlichen Ansatz zur Gesundheit. Sie betrachten den Menschen als ein integrales Ganzes aus Körper, Geist und Seele und betonen die Notwendigkeit, alle drei Elemente des Menschen in Harmonie zu bringen.


Komplementäre Praktiken

Ayurveda: Konzentriert sich auf die Prävention von Krankheiten durch Ernährung, Kräuter, Lebensstiländerungen, Entgiftung und andere therapeutische Maßnahmen.

Yoga: Betont körperliche Übungen (Asanas), Atemtechniken (Pranayama), Meditation und spirituelle Praktiken, die den Geist zur Ruhe bringen und den Körper stärken.


Praktische Umsetzung von Ayurevda

  • Tägliche Routinen: Ayurveda empfiehlt tägliche Routinen, die oft Yoga-Praktiken wie Asanas und Meditation beinhalten, um den Tag zu beginnen.


  • Saisonale Routinen: Sowohl im Yoga als auch im Ayurveda werden die verschiedenen Praktiken an die Jahreszeiten angepasst, um das Gleichgewicht der Doshas im Jahresverlauf immer wieder herzustellen.


Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Yoga und Ayurveda sich gegenseitig ergänzen und verstärken, indem sie auf die Harmonie von Körper, Geist und Seele abzielen. Ihre Kombination kann eine tiefere und umfassendere Methode zur Förderung von Gesundheit und Wohlbefinden bieten.


Die drei ayurvedischen Konstitutionstypen sog. Doshas

Ayurveda beschreibt die drei Doshas (Vata, Pitta, Kapha) als fundamentale Energien, die den menschlichen Körper und Geist beeinflussen. Jeder Mensch hat von Geburt an alle drei Typen zu einer gewissen Ausprägung in sich, wobei meist ein Dosha stärker ausgeprägt ist. Im Laufe des Lebens kann sich durch den Lebensstil, Stress, falsche Ernährung etc. ein stärkeres Ungleichgewicht der Doshas ergeben. Yoga bietet spezifische Asanas und Atemtechniken, die darauf abzielen, die Doshas wieder ins Gleichgewicht zu bringen.


Wie Yoga die Doshas in Balance bringen kann

  • Vata: Beruhigende und erdende Übungen wie sanfte Asanas und entspannende Pranayama-Techniken.

  • Pitta: Kühlende und entspannende Praktiken, die übermäßige Hitze und Stress reduzieren, wie sanfte Yoga-Sequenzen und beruhigende Atemtechniken.

  • Kapha: Stimulierende und energetisierende Übungen, die Trägheit und Stagnation entgegenwirken, wie dynamische Asanas und kräftige Pranayama-Techniken.


Ayurveda und Yoga - Doshas in Balance bringen - Monkey Yoga

Vorteile: Wobei hilft Ayurveda?

Ayurveda kann bei einer Vielzahl von gesundheitlichen Beschwerden und Zuständen helfen, indem es präventive, therapeutische und ganzheitliche Ansätze zur Förderung von Gesundheit und Wohlbefinden anbietet. Hier möchte ich dir einige Bereiche vorstellen, in denen Ayurveda unterstützend wirken kann:


Prävention und allgemeine Gesundheit

  • Stärkung des Immunsystems: Durch die Förderung einer gesunden Lebensweise, die Ernährung, Kräuter und tägliche Routinen umfasst, kann Ayurveda das Immunsystem stärken und die allgemeine Gesundheit verbessern.

  • Stressabbau: Ayurvedische Techniken wie Meditation, Yoga und Atemübungen helfen, Stress abzubauen und das geistige Wohlbefinden zu fördern.


Behandlung von Krankheiten

  • Verdauungsprobleme: Ayurveda kann bei Verdauungsstörungen wie Blähungen, Verstopfung, Reizdarmsyndrom und Sodbrennen durch individuelle Ernährungsempfehlungen, Kräuter und Lebensstiländerungen helfen.

  • Hautprobleme: Hauterkrankungen wie Akne oder Ekzeme können durch ayurvedische Behandlungen wie Kräuteranwendungen, spezielle Diäten und Entgiftungskuren gelindert werden.

  • Atemwegserkrankungen: Bedingungen wie Asthma, Bronchitis und Allergien können durch die Verwendung von ayurvedischen Kräutern, Atemübungen und Ernährungsumstellungen behandelt werden.

  • Gelenk- und Muskelschmerzen: Ayurvedische Massagen, Kräuteranwendungen und diätetische Empfehlungen können bei Arthritis, Rückenschmerzen und anderen muskulären Beschwerden Linderung verschaffen.


Chronische Erkrankungen

  • Diabetes: Ayurveda kann durch Ernährungsanpassungen, Kräuter und Lebensstiländerungen helfen, den Blutzuckerspiegel zu regulieren und die allgemeine Gesundheit zu verbessern.

  • Bluthochdruck: Stressreduzierende Techniken, eine ausgewogene Ernährung und spezifische Kräuter können helfen, den Blutdruck zu senken.


Psychische Gesundheit

  • Angst und Depression: Ayurveda bietet ganzheitliche Ansätze wie Meditation, Yoga, Ernährung und Kräuter, um die geistige Gesundheit zu unterstützen und emotionale Ungleichgewichte zu korrigieren.

  • Schlafstörungen: Die ayurvedische Behandlung von Schlaflosigkeit umfasst oft eine Kombination aus Ernährungsumstellungen, Kräutern und entspannenden Ritualen.


Frauengesundheit

  • Menstruationsbeschwerden: Ayurveda kann durch spezielle Kräuter, Ernährung und Lifestyle-Anpassungen bei Menstruationsbeschwerden wie PMS und unregelmäßigen Zyklen helfen.

  • Wechseljahre: Ayurvedische Ernährung & Yoga-Programme können Symptome der Menopause wie Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen und Schlafstörungen lindern.


Ayurveda und Yoga bei Menstruationsbeschwerden

Gewichtsmanagement

  • Gewichtsverlust: Ayurveda bietet individuelle Ernährungspläne, Kräuter und Lebensstil-Empfehlungen, um gesundes Abnehmen zu unterstützen.

  • Gewichtszunahme: Für Menschen, die an Untergewicht leiden, kann eine Vata-ausgleichende ayurvedische Ernährung dabei helfen, auf gesunde Weise an Gewicht zuzunehmen.


Was macht die Symbiose aus Ayurveda und Yoga so perfekt?

Yoga und Ayurveda haben mit Indien nicht nur ihre Herkunft gemein, die beiden Wissenschaften ergänzen sich auch optimal. Sie in können in Kombination individuell auf die Bedürfnisse eines Menschen eingehen und unterstützen, wieder in eine gute Dosha Balance zu finden.

Während Yoga mit Asanas (Übungen, Atemtechniken und Meditation) hilft, trägt Ayurveda mit Empfehlungen hinsichtlich der richtigen Ernährung und des persönlichen Lebensstils zur Gesundheit bei.


Praktische Umsetzung: Ayurveda Tipps für Einsteiger

Tipps für eine ayurvedische Ernährung

  • Wir sollten erst essen, wenn die vorherige Mahlzeit wirklich verdaut ist. Ein Hungergefühl ist das beste Signal dafür.

  • Wir sollten uns nie völlig satt essen. Wenn der Magen etwa zu drei Vierteln gefüllt ist, belasten wir unsere Verdauung nicht übermäßig und haben ausreichend Energie für den Rest des Tages.

  • Unser Verdauungsfeuer (Agni) ist mittags am stärksten, während es morgens und abends schwächer ist. Daher sollten wir unsere größte Mahlzeit mittags essen und zum Frühstück sowie Abendessen eher leicht essen.

  • Wie wir essen, beeinflusst maßgeblich unsere Verdauung. Vermeide es, zu schnell, im Stehen oder gestresst zu essen und kaue immer sehr gründlich.

  • Warme Speisen und Getränke sind generell leichter zu verdauen als kalte. Lösche deinen Durst besser mit lauwarmem Wasser oder Kräutertee anstatt mit eiskalten Getränken. Besonders morgens, wenn die Verdauung noch schwach ist, machst du es deinem Körper so leichter.

  • Im Ayurveda gibt es sechs Geschmacksrichtungen (Rasa): süß, sauer, salzig, scharf, bitter und herb. Eine ausgewogene Mahlzeit sollte möglichst alle Geschmacksrichtungen enthalten.

  • Gewürze spielen eine zentrale Rolle in der ayurvedischen Ernährung. Sie regen unsere Verdauung an. Kurkuma wirkt beispielsweise Pitta-balancierend und entzündungshemmend, während Muskat Vata-balancierend bei Durchfall und Reizdarm hilft.


Tipps für einen ayurvedische Morgenroutine

Ayurveda und Yoga Morgenroutine

Im Ayurveda wird der Morgenroutine eine besondere Stellung beigemessen. Die ayurvedische Morgenroutine, auch Dinacharya genannt, hat das Ziel, den Körper und Geist auf den Tag vorzubereiten und die innere Balance zu fördern. Hier habe ich einige Tipps für eine schöne, ayurvedische Morgenroutine - natürlich kannst du sie für dich anpassen, wenn du weniger Zeit hast:


1. Früh aufstehen

Stehe idealerweise kurz vor Sonnenaufgang auf, zwischen 4 und 6 Uhr morgens. Das bedeutet aber natürlich auch, dass du rechtzeitig ins Bett gehen solltest, um 7-8 Stunden zu schlafen.

Vorteile: Diese Zeit wird als „Brahma Muhurta“ bezeichnet und gilt als besonders vorteilhaft für geistige Klarheit und spirituelle Praxis.


2. Wasser trinken

Trinke ein Glas warmes Wasser, eventuell mit einem Spritzer Zitrone.

Vorteile: Regt den Stoffwechsel an, hilft bei der Entgiftung und fördert die Verdauung.


3. Zungenschaben (Jihwa Prakshalana)

Verwende einen Zungenschaber aus Metall (z. B. Kupfer oder Edelstahl), um sanft die Zunge von hinten nach vorne zu schaben.

Vorteile: Entfernt Toxine und Bakterien, verbessert den Geschmackssinn und fördert die Mundgesundheit.


4. Ölziehen (Gandusha oder Kavala)

Nimm einen Esslöffel Sesamöl oder Kokosöl in den Mund und ziehe es für 10 Minuten durch den Mund und deine Zähne. Danach das Öl ausspucken (möglichst umweltfreundlich in einem Papiertuch entsorgen) und den Mund mit warmem Wasser ausspülen.

Vorteile: Entgiftet den Mund, stärkt das Zahnfleisch und die Zähne, verbessert die Mundhygiene und erfrischt den Atem.


5. Zähneputzen

Verwende eine natürliche Zahnpasta oder Zahnpulver, vorzugsweise mit ayurvedischen Kräutern wie Neem oder Triphala.

Vorteile: Fördert die Zahn- und Zahnfleischgesundheit.


6. Nasenreinigung (Jala Neti)

Verwende eine Nasenspülkanne (Neti Pot) und spüle die Nasengänge mit einer warmen Salzlösung.

Vorteile: Reinigt die Atemwege, verbessert die Atmung und kann Allergien und Infektionen vorbeugen.


7. Selbstmassage (Abhyanga)

Methode: Massiere den gesamten Körper mit warmem Sesamöl oder einem anderen ayurvedischen Öl. Lasse das Öl für 15 Minuten einwirken und dusche anschließend.

Vorteile: Fördert die Durchblutung, nährt die Haut, entspannt die Muskeln und beruhigt das Nervensystem.


8. Yoga und Atemübungen (Pranayama)

Praktiziere für 10-30 Minuten Yoga, das möglichst auf deine Dosha-Konstitution abgestimmt ist.

Vorteile: Stärkt den Körper, verbessert die Flexibilität, beruhigt den Geist und fördert die geistige Klarheit.


9. Meditation

Setze dich in eine bequeme Position und meditiere für 2-5 Minuten, fokussiere dich auf deinen Atem oder ein Mantra.

Vorteile: Beruhigt den Geist, reduziert Stress und fördert inneren Frieden.


10. Frühstück

Iss ein leichtes und nahrhaftes Frühstück, das deiner Dosha-Konstitution entspricht. Zum Beispiel warmen Haferbrei für Vata, Obst für Pitta und ein leichtes Frühstück für Kapha (z.B. etwas Obst).

Vorteile: Gibt Energie für den Tag, ohne zu beschweren, und fördert eine gesunde Verdauung.


FAQ zum Thema Yoga & Ayurveda

Wie fange ich mit Ayurveda an?

Ayurveda kann das Leben wirklich sehr bereichern. Hier sind einige Schritte, die dir helfen können, mit Ayurveda anzufangen:


1. Basics lernen

Beginne mit dem Lesen von Büchern über die Grundlagen des Ayurveda. Einige empfehlenswerte Bücher sind "Selbstheilung mit Ayurveda: Das Standardwerk der indischen Heilkunde" von Vasant Lad und "Ayurveda: The Science of Self-Healing" von Dr. Vasant Lad.


2. Deinen Dosha-Typ bestimmen

Mache einen Dosha-Test, um herauszufinden, welche Dosha-Konstitution (Vata, Pitta, Kapha) bei dir dominiert. Es gibt viele kostenlosen Online-Tests und Bücher, die dir dabei helfen können.


3. Ernährung anpassen

Dosha-gerechte Ernährung: Lerne, welche Nahrungsmittel für deinen Dosha-Typ am besten geeignet sind, und passe deine Ernährung entsprechend an. Zum Beispiel sollten Vata-Typen warme, feuchte und erdende Lebensmittel bevorzugen, während Pitta-Typen kühlende und erfrischende Lebensmittel wählen sollten.

Frische und natürliche Lebensmittel: Versuche, frische, unverarbeitete Lebensmittel in deine Ernährung zu integrieren und saisonale Produkte zu bevorzugen.


4. Routinen etablieren

  • Morgenroutine (Dinacharya): Implementiere eine ayurvedische Morgenroutine (s. oben).

  • Regelmäßige Mahlzeiten: Iss zu regelmäßigen Zeiten und vermeide es, zwischen den Mahlzeiten zu naschen. Achte darauf, dich nicht zu überessen und höre auf deinen Hunger.


Für wen ist Ayurveda geeignet?

Das schöne ist: Ayurveda ist wirklich für jeden Menschen geeignet, ganz egal, welches Alter, welches Geschlecht oder welche Herkunft. Die Ayurvedische Lehre passt sich individuell an.


Was darf man im Ayurveda nicht essen?

Es gibt tatsächlich im Ayurveda einige Lebensmittel und Kombinationen, die vermieden werden sollten. Dazu zählen:

  • Eisgekühlte Speisen und Getränke

  • Prozessierte Lebensmittel / Fertigprodukte

  • Quark und Käse

  • Alkohol

  • rohe Tomaten

  • Essighaltige Speisen

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