Kinderyoga ist nicht nur eine abgewandelte Form von "normalem" Yoga, sondern eine faszinierende, kreative Welt, die Kindern Bewegung, Atmung, Achtsamkeit und Fantasie auf wundervolle Weise näher bringt! Als bald 3-fache Mama & Yogalehrerin fasziniert mich die Wirkung von Kinderyoga jeden Tag aufs Neue...
Was ist Kinderyoga genau?
Kinderyoga ist eine speziell auf Kinder abgestimmte Form des Yoga. Es vereint spielerische Elemente, kreative Ansätze und traditionelle Yogainhalte, um die ganzheitliche Entwicklung von Kindern zu fördern.
Eine achtsame Kinderyoga-Praxis bietet nicht nur körperliche Vorteile, sondern stärkt auch die emotionale, mentale und soziale Gesundheit von Kindern. Beim Kinderyoga werden Kinder spielerisch an Yoga-Übungen und Atemtechniken herangeführt. Es geht dabei nicht um die korrekte Ausführung einer Haltung, sondern um Selbsterfahrung, Spaß an Bewegung und Fantasie!
Was ist der Unterschied von Kinderyoga zu Yoga für Erwachsene?
Kinder haben völlig andere Bedürfnisse, aber auch andere körperliche und geistige Voraussetzungen, als die Eltern! Je älter die Kinder werden, desto mehr passt sich Kinderyoga dem "normalen" Yoga an.
Ziele von Kinderyoga: Fördert Spaß, Kreativität, körperliche Aktivität und emotionale Ausgeglichenheit.
Yoga-Übungen im Kinderyoga: Spielerische Übungen, die die Vorstellungskraft anregen und der kindlichen Energie entsprechen.
Ansatz des Yogaunterrichts: Der Unterricht integriert spielerische Elemente, Geschichten und Spiele, um die Yogapraxis unterhaltsam zu gestalten.
Dauer von Kinderyoga-Einheiten: Kürzere, altersgerechte Einheiten (20-45 Minuten), um die Aufmerksamkeitsspanne der Kinder zu berücksichtigen.
Was sind die Vorteile von Kinderyoga?
1. Ganzheitliche körperliche Gesundheit
Kinderyoga fördert Kraft, Beweglichkeit, das Gleichgewicht und die Koordination von Kindern. Die Mischung an Übungen sollte so gewählt sein, dass alle Elemente der körperlichen Entwicklung berücksichtigt werden, ohne die Kinder zu überfordern oder gar zu gefährden.
2. Stärkung der Muskulatur & Aufrichtung der Wirbelsäule
Durch den Mix aus dynamischen und statischen Übungen wird die kindliche Muskulatur sanft gestärkt, insbesondere die Tiefenmuskulatur, welche die Wirbelsäule stützt und aufrichtet.
3. Verbesserung des Körperbewusstseins
Oftmals haben Kinder durch mangelnde Bewegung kein gutes Bewusstsein für ihren eigenen Körper. Kinderyoga verbessert die Motorik, die Körperwahrnehmung und das eigene Körpergefühl.
3. Förderung von Konzentration und Aufmerksamkeit
Kinderyoga ist ein wundervolle Achtsamkeitstraining für Kinder. Viele Kinder verlernen durch ihren Alltag und zu viel Zeit vor Handy oder Fernseher, sich über eine längere Zeit zu konzentrieren. Yoga vermittelt Kinder, ihren Atem und ihre Bewegungen bewusst zu spüren, was ihnen hilft, auch ihre Konzentrationsfähigkeit zu stärken.
4. Steigerung der Aufmerksamkeitsspanne
Durch regelmäßiges Üben von Yoga lernen Kinder, ihre Aufmerksamkeit länger auf eine bestimmte Tätigkeit oder Aufgabe zu richten. So geklingt es oft auch richtigen "Zappelphillippen", leichter zur Ruhe kommen und entspannen. Insbeondere bei Kindern mit ADHS oder Hyperaktivität kann Yoga erwiesenermaßen sehr gut helfen.
5. Emotionale Ausgeglichenheit und Stressabbau
So traurig es auch sein mag, doch Kinder in unserer heutigen Zeit sind oft schon sehr gestresst und innerlich unruhig. Kinderyoga integriert Atemtechniken, die Stress abbauen und Kindern helfen können, mit emotionalen Herausforderungen umzugehen.
6. Förderung der emotionalen Intelligenz:
Yoga lehrt Kinder, ihre Gefühle besser wahrzunehmen, zum Ausdruck zu bringen und auf gesunde Weise damit umzugehen. Diese Fähigkeit hilft Kindern zu einer emotionalen Ausgeglichenheit.
7. Steigerung der Fantasie und Kreativität
Eine gute Kinderyoga-Praxis bietet Kindern den Raum, frei von Erwartungen und Leistungsdruck eine Bewegungsform zu lernen und ihre eigene Fantasie und Kreativität zu stärken.
8. Stärkung des Selbstvertrauens
Durch den spielerisch-kreativen Ansatz ohne Leistungsdruck bauen Kinder durch Yoga ein positives Selbstbild auf und können ihre eigenen Stärken in den Vordergrund stellen.
Für welches Alter ist Kinderyoga geeignet?
Grundsätzlich können alle Kinder Yoga lernen, sobald sie laufen können. Die Inhalte des Yogakurses sollten allerdings die Fähigkeiten der Kinder - körperlich und kognitiv - berücksichtigen, sodass sie gefördert, aber nicht überfordert werden.
Kinderyoga im Kindergarten- und Grundschulalter (3-6)
Bis zum 6ten Lebensjahr entwickelt sich die Motorik und Körperwahrnehmung am schnellsten. Der Fokus von Kinderyoga sollte im Alter von 3-6 auf spielerischen Geschichten und Fantasiereisen liegen. Eine Einheit sollte nicht länger als 40 Minuten dauern.
Schulkinder ab 7 Jahren
Kinder ab 7 Jahren können langsam an herausfordernde Haltungen herangeführt werden, die mir Kraft und Gleichgewichtssinn erfordern. Auch ist das Alter wunderbar, um den Kindern Achtsamkeitsübungen zu vermitteln. Ab dem Alter von 10 Jahren können sich Kinder langsam“normalen” Asanas / Haltungen annähren, da die motorischen Fähigkeiten und die Konzentration zunimmt.
Kinderyoga zu Hause machen
Kinderyoga wird oftmals in Yogastudios, Vereinen oder in der Grundschule angeboten. Falls du kein Angebot vor Ort findest oder zur Ergänzung Yoga zu Hause mit deinem Kind üben möchtest, habe ich hier ein paar hilfreiche Tipps für dich. Übrigens kann Kinderyoga zu Hause auch eine tolle Alternative zu passiver Zeit vor dem Fernseher sein!
Gemeinsame Vorbereitung:
Lass die Kinder aktiv an der Vorbereitung teilhaben, sei es beim Ausrollen der Yogamatte oder dem Aussuchen von passender Kleidung. Das Einbeziehen schafft Vorfreude bei den Kindern und fördert die Eigenverantwortung.
Entspannte Umgebung schaffen:
Wähle einen ruhigen und ungestörten Ort für die Yogapraxis aus. Dimme das Licht, nutze vielleicht eine künstliche Kerze und sorge für eine entspannte Atmosphäre.
Spielerische Gestaltung:
Integriere spielerische Elemente, um die Yogasitzung unterhaltsam zu gestalten. Nutze beispielsweise Tierposen, erzähle Geschichten oder spiele gemeinsame Yoga-Spiele.
Kurze und abwechslungsreiche Einheiten:
Kinder haben oft eine kürzere Aufmerksamkeitsspanne. Plane kurze Yogaeinheiten mit abwechslungsreichen Übungen, um die Kinder engagiert und interessiert zu halten.
Musik und Rhythmus:
Nutze entspannte oder motivierende Musik, um eine positive Stimmung zu schaffen. Kinder lieben es oft, zu Musik zu tanzen oder Yogaposen im Rhythmus zu wiederholen.
Fördere die Kreativität:
Lass dein Kind / deine Kinder ihre eigenen Ideen einbringen. Dies könnte das Erfinden neuer Posen oder das Hinzufügen von eigenen Geschichten zu den Übungen umfassen.
Habt Spaß & sei flexibel:
Hab gemeinsam mit deinen Kindern Spaß! Sei flexibel und erkenne an, dass es nicht darum geht, die perfekte Yoga-Haltung zu erreichen, sondern darum, die Freude an der Bewegung und Achtsamkeit zu fördern.
Du suchst nach einem spielerischen Yogakurs für zu Hause mit Anleitung? Mein Kinderyoga-Onlinekurs startet im Frühjahr 2024. >> Mehr über meinen Kinderyoga-Kurs für zu Hause <<.
Die besten Yogaübungen für Kinder
Der Yoga-Baum:
Mit der Baum-Haltung Kinder können ihre Balance und die Konzentrationsfähigkeit verbessern. Sie stellen sich auf ein Bein, legen den anderen Fuß an die Innenseite von Oberschenkel oder Unterschenkel und heben die Arme über den Kopf, als ob sie in den Himmel wachsen möchten.
Katze-Kuh:
In dieser fließenden Yoga-Abfolge zwischen der Katzenhaltung (Rundrücken mit der Ausatmung) und der Kuhhaltung (Hohlkreuz mit der Einatmung) verbessern Kinder ihre Körperwahrnehmung und mobilisieren ihre Wirbelsäule. Diese Übung ist auch wunderbar als Pause während des Schulalltags oder der Hausaufgaben. Dabei kann auch der ruhige Atemfluss geübt werden.
Schmetterling:
Im Sitz legen die Kinder die Fußsohnen aneinander und lassen die Knie nach außen fallen. Dabei können sie ihre Beine wie Schmetterlingsflügel bewegen. Diese Übung fördert Hüftöffnung und Flexibilität.
Löwe:
Diese Pose ist für alle Kinder toll, da sie innere Anspannung abbaut und mutig macht: Die Kinder knien, legen die Hände auf die Knie, öffnen den Mund weit und strecken die Zunge heraus und brüllen - wie ein wilder Löwe!
Fliegender Held:
Kinder können ihre Fantasie in dieser Yoga-Übung nutzen, indem sie sich vorstellen, dass sie fliegende Helden sind. Sie balancieren auf einem Bein, strecken den anderen Fuß nach hinten und den Oberkörper nach vorn Die Übung stärkt die Muskulatur im gesamten Körper und schult den Gleichewichtssinn.
Schlange (Kobra):
Diese Yoga-Haltung ahmt die Bewegung einer Schlange nach. Kinder liegen auf dem Bauch, platzieren ihre Hände neben den Schultern und heben den Oberkörper nach oben, wobei sie den Kopf leicht zurücklehnen.
Boot:
In dieser Pose sitzen die Kinder auf dem Boden, heben ihre Beine und Arme an und bilden eine V-Form. Dies stärkt den Kern und verbessert die Balance.
Fliegender Teppich:
Die Kinder können sich vorstellen, dass sie auf einem fliegenden Teppich sitzen. Sie Knien mit geöffneten Beinen und strecken die Arme nach vorne. Die Haltung stärkt die Rumpfmuskulatur - je weiter der Oberkörper nach vorne lehnt, steigt die Anstrengung.
Entspannungs- und Atemübungen:
Kinder können durch einfache Atemübungen wie das "Blasen von Luftballons" oder das "Atemholen wie ein Marienkäfer" lernen, sich zu entspannen und bewusst zu atmen.
Welche Ausrüstung ist für Kinderyoga notwendig?
Für Kinderyoga ist erstmal gar keine spezielle Ausrüstung notwendig. Zu Beginn kann man Yoga wunderbar auch auf einem Teppich üben. Eine rutschfeste Yogamatte kann sinnvoll sein, aber viele Übungen können auch ohne Matte durchgeführt werden. Es gibt mittlerweile eine Vielzahl an schönen, erschwinglichen Yogamatten für Kinder. Ich empfehle dir, dabei darauf zu achten, dass die Yogamatte aus Naturmaterialien ohne schädliche Stoffe besteht.
Dein kreativer Kinderyoga-Kurs für zu Hause
Du hast Lust bekommen, dein Kind an Kinderyoga heranzuführen? Dann melde dich gerne für die unverbindliche Warteliste zu meinem flexiblen Kinderyoga-Onlinekurs an!
