Ayurveda im Herbst – wie du Vata sanft in Balance bringst
- Lisa Kauff

- 1. Okt.
- 4 Min. Lesezeit

Wenn die Tage kürzer werden, der Wind auffrischt und die Luft kühler wird, spüren viele von uns, dass sich nicht nur die Natur, sondern auch unser inneres Gleichgewicht verändert. Genau hier setzt Ayurveda an – das „Wissen vom Leben“.
Als Schwester von Yoga teilt Ayurveda die gleiche Wurzel in der indischen Philosophie. Während Yoga uns auf der Matte in die Balance bringt, zeigt Ayurveda uns Wege für den Alltag: Wie wir essen, uns bewegen, ruhen und unsere Routinen gestalten können, um Körper und Geist zu stärken. In diesem Beitrag zeige ich dir einfache Routinen, wie du dein Vata diesen Herbst sanft in Balance bringst.
Inhalt:
Die drei Doshas – Vata, Pitta und Kapha
Im Ayurveda spielen drei Grundenergien – die Doshas – eine zentrale Rolle. Sie wirken in jedem von uns, nur in unterschiedlicher Ausprägung.
Stell dir diese drei Doshas wie drei Freundinnen vor, die zusammen dein inneres Klima bestimmen:
🌬️ Vata steht für Bewegung und Leichtigkeit.
Elemente: Luft & Äther (Raum).
In Balance schenkt Vata Kreativität, Lebensfreude und Flexibilität.
Gerät es aus dem Gleichgewicht, zeigen sich Nervosität, trockene Haut, Verdauungsprobleme oder Schlafstörungen.
🔥 Pitta verkörpert Feuer und Transformation.
Elemente: Feuer & etwas Wasser.
Pitta schenkt Tatkraft, ein gutes Verdauungsfeuer und einen klaren Geist.
Ist es zu stark, kann es zu Reizbarkeit, innerer Hitze oder Entzündungen führen.
🌱 Kapha steht für Erdung und Stabilität.
Elemente: Erde & Wasser.
Kapha bringt Ausdauer, Ruhe und ein starkes Immunsystem.
Im Ungleichgewicht kann es Trägheit und Schwere hervorrufen.
Alle drei Doshas wirken immer zusammen. Je nach Jahreszeit verschiebt sich ihr Einfluss – und genau hier kommt der Herbst ins Spiel.
Warum der Herbst Vata-Zeit ist

Der Herbst ist geprägt von Wind, Trockenheit und kühleren Temperaturen – genau die Eigenschaften von Vata. Das spüren wir oft deutlich:
unruhiger Schlaf
trockene Haut und Haare
kalte Hände und Füße
ein nervöses, „flatterndes“ Gefühl im Alltag
Ayurveda rät uns, diesen Eigenschaften bewusst entgegenzuwirken: mit Wärme, Erdung, Feuchtigkeit und regelmäßigen Abläufen.
Leicht umsetzbare Ayurveda-Routinen für den Herbst
Hier ein paar kleine, aber wirkungsvolle Rituale, die du ganz einfach in deinen Alltag integrieren kannst.
1. Ernährung: warm, nährend und gewürzt
Starte den Tag mit einem warmen Frühstück, z. B. Porridge mit Zimt, Kardamom und gedünstetem Obst.
Koche mittags und abends warme Suppen oder Eintöpfe – z. B. Kürbis, Karotten, rote Linsen.
Nutze gute Fette wie Ghee, Sesamöl oder Olivenöl, um den Körper von innen zu ölen.
Trink warmes Wasser oder Tee, z. B. Fenchel-Anis-Kümmel oder Ingwertee.

2. Morgenroutine für Wärme & Erdung
Zungenschaben: entfernt sanft Ablagerungen und weckt die Verdauung.
Ein Glas warmes Wasser nach dem Aufstehen bringt den Stoffwechsel in Schwung.
Abhyanga light: eine kurze Selbstmassage mit leicht erwärmtem Sesamöl beruhigt Vata und pflegt die Haut.
3. Rhythmus & kleine Wohlfühlmomente

Plane regelmäßige Essens- und Schlafzeiten, so gut es geht.
Nimm dir abends Zeit für eine goldene Milch (warme Milch mit Kurkuma, Zimt und etwas Honig).
Rolle die Yogamatte aus für sanfte, erdende Asanas: Vorbeugen, Hüftöffner, ruhige Standhaltungen.
Finde Ruhe mit Atemübungen wie der sanften Wechselatmung (Nadi Shodhana).
Diese kleinen Schritte nähren dich – ganz ohne komplizierte Regeln.
4. Sanftes Yoga, Yin Yoga & Meditation
Neben Ernährung und Routinen ist die Yogapraxis im Herbst eine wunderbare Möglichkeit, Vata auszugleichen:
Sanftes Yoga: langsame, erdende Bewegungen, gehaltene Standhaltungen, Vorbeugen und sanfte Drehungen. Alles, was dir das Gefühl von Stabilität schenkt.
Yin Yoga: längere, ruhige Dehnungen, die das Bindegewebe nähren und gleichzeitig tief entspannen. Besonders hilfreich sind Hüftöffner und Vorbeugen, die innerlich nach unten erden.
Meditation: Einfache Atemachtsamkeit oder eine geführte Erdungsmeditation beruhigen das Nervensystem. Auch Nadi Shodhana (Wechselatmung) ist perfekt, um innere Balance zu fördern.
💡 Tipp: Rolle abends deine Matte aus, zünde eine Kerze an und gönn dir 15 Minuten Yin Yoga – das ist pure Ayurveda-Pflege für Körper und Seele. Ideal dafür eignet sich mein Deep Stretch & Relax Onlinekurs - Dein Herbst Retreat für zu Hause.

Mini-Praxis: 3 Minuten für dich
Manchmal reicht schon ein kurzer Moment, um Vata zu beruhigen und wieder bei dir selbst anzukommen. Diese kleine Praxis kannst du jederzeit machen – morgens, zwischendurch oder abends vor dem Schlafengehen.
So gehst du vor:
Setze dich bequem hin – auf ein Kissen, die Matte oder einen Stuhl. Stelle die Füße bewusst auf den Boden, um Kontakt zur Erde zu spüren.
Lege deine rechte Hand auf den Bauch und die linke Hand auf dein Herz. Schließe die Augen und atme ein paar Mal ruhig ein und aus.
Vertiefe deinen Atem: Atme 4 Sekunden lang ein, halte kurz inne, und atme dann 6 Sekunden lang aus. Wiederhole das 6–8 Atemzüge lang. Spüre, wie deine Schultern weicher werden und dein Bauch sich mit jeder Einatmung hebt.
Stell dir vor, dass mit jeder Einatmung Wärme und Ruhe in dich einströmen – und mit jeder Ausatmung Nervosität, Kälte oder Anspannung abfließen.
Zum Abschluss: Reibe deine Handflächen kräftig aneinander, bis Wärme entsteht, und lege sie sanft über deine geschlossenen Augen. Nimm noch einen tiefen Atemzug – und öffne langsam die Augen.
Deep Stretch & Relax - Dein Herbst Retreat für zu Hause
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In diesem Kurs erwarten dich:
sanfte, längere Dehnungen im Stil des sanften Hatha und Yin Yoga
wohltuende Atem- und Entspannungsübungen
Yoga Nidra
Der Kurs ist so gestaltet, dass du dich von zu Hause aus einfach einkuscheln, mitmachen und komplett loslassen kannst.
Gerade in der Vata-Zeit des Herbstes ist das eine wunderbare Möglichkeit, deine Energien zu balancieren, deinen Körper geschmeidig zu halten und deinem Nervensystem tiefe Erholung zu schenken.






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